C3-Glomerulopathie (C3G)
Was ist die C3-Glomerulopathie?
Die C3-Glomerulopathie (kurz C3G) ist eine sehr seltene Nierenerkrankung. Der Name kommt von einem bestimmten Protein, dem Komplementprotein C3, das sich in den Nieren ablagert und dort zu dauerhaften Entzündungen und Schädigungen der Nierenfilter führt.
Die Erkrankung kann alle Altersgruppen betreffen, tritt aber häufig bereits in jungen Lebensjahren auf.
Die C3G wird in zwei Haupttypen eingeteilt:

Symptome
Menschen mit C3G können unterschiedliche Symptome haben. Viele Betroffene spüren gerade in der Anfangsphase kaum oder gar keine Symptome und bemerken die Erkrankung zunächst nicht, weil die frühen Stadien häufig symptomlos oder nur schleichend verlaufen. Damit kann die Krankheit jedoch bereits einen Schaden an den Nieren anrichten, bevor deutlichere Symptome auftreten.
Wenn Symptome auftreten, sind diese oft wenig spezifisch und werden nicht sofort mit einer Nierenerkrankung in Verbindung gebracht. Oft wird die Diagnose als Zufallsbefund gestellt, wenn im Rahmen einer Blut- oder Harnuntersuchung Auffälligkeiten bemerkt werden. Typische frühe Symptome sind:
- Blut im Urin (Hämaturie)
- Wassereinlagerungen (Ödeme)
- Bluthochdruck
Ursachen
Die Ursache liegt in einer Fehlregulation des Komplementsystems. Diese Fehlregulation kann verschiedene Gründe haben, wobei der exakte Entstehungsmechanismus der Erkrankung noch nicht vollständig erforscht ist. Folgende Faktoren spielen eine Rolle:
Autoantikörper
Viele betroffene Menschen (40–80 %) entwickeln Autoantikörper, also Antikörper, die körpereigene Proteine des Komplementsystems angreifen und damit ihre Regulation stören. Dies führt dann zu einer krankhaften Überaktivierung des Komplementsystems.
Genetische Faktoren
Bei manchen Betroffenen (15–20 %) gibt es genetische Veränderungen (Mutationen) in den Proteinen des Komplementsystems. Diese Genveränderungen können dazu führen, dass das Komplementsystem auch ohne äußere Auslöser ständig aktiviert ist. In einigen Fällen liegt auch eine familiäre Veranlagung (10–20 %) vor.
Umweltfaktoren und Infektionen
In manchen Fällen können Infektionen oder andere Umwelteinflüsse die Erkrankung auslösen, indem sie eine bereits bestehende genetische Veranlagung aktivieren oder verstärken. Diese Faktoren sind jedoch in der Regel nicht die eigentliche Ursache, sondern beeinflussen eher den Verlauf der Krankheit.
Diagnose
Die Diagnose einer C3G erfolgt in vielen Stufen. Der Weg in die Nierenambulanz führt meist über erhöhte Nierenwerte im Blut oder auffällige Befunde im Urin, wie Eiweiß oder Blut. In manchen Fällen können auch spezielle Laborwerte wie C3 und C4, beides Komplementfaktoren, verändert sein. Diese Werte sind jedoch nicht immer aussagekräftig, da sie auch bei anderen Erkrankungen verändert sein können.
Um die Diagnose sicherzustellen, ist eine Gewebeprobe aus der Niere (Nierenbiopsie) notwendig. Danach folgen weitere Untersuchungen des Komplementsystems. Gegebenenfalls wird eine molekulargenetische Analyse durchgeführt, die jedoch aufwendig ist und daher nicht routinemäßig erfolgt.
Behandlungsmöglichkeiten
Die C3G lässt sich noch nicht heilen. Es handelt sich um eine chronische Erkrankung, die in der Regel fortschreitet und unbehandelt zu einer Nierenschädigung bis hin zum endgültigen Nierenversagen führt. Die Behandlung konzentriert sich daher darauf, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen, die Symptome zu therapieren und die Nierenfunktion so lange wie möglich zu erhalten.
Im Einzelfall muss geprüft werden, ob der Einsatz von spezifischen Medikamenten, die die Immunantwort unterdrücken (Immunsuppressiva) oder das Komplementsystem hemmen, sinnvoll ist.
Weiterführende Informationen finden Sie in der nephrologisch Broschüre „C3-Glomerulopathie (C3G):
Wichtige Fragen und Antworten“, verfasst von der Arbeitsgruppe für immunologische Nierenerkrankungen der ÖGN – Österreichische Gesellschaft für Nephrologie.

Broschüre nephrologisch
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Psoriasis, verfügbar unter: https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/haut-haare-naegel/psoriasis.html letzter Zugriff: 22.12.2023.